Projektbeschreibung

Bei Menschen mit einer Demenzerkrankung kommt der Prävention komplizierter Verläufe grosse Bedeutung zu. BPSD, Stürze, Unruhe, Verweigerung von Pflege oder Nahrung und in der Folge Spitaleintritte belasten Menschen mit Demenz, ihre Angehörigen und das Gesundheitssystem. Wir begleiten Menschen mit Demenz mit hohem Risiko für komplizierte Verläufe in den drei Settings APH, alterspsychiatrische Klinik und häuslicher Pflege.

  • Prävention schwerer Verläufe bei Menschen mit Demenz
  • Frühzeitige Erkennung und Behandlung von Beschwerden
  • Kompetenzerweiterung für Betreuende und Fachpersonen die mit Menschen mit Demenz arbeiten
  • Vernetzung zwischen Spitex, Alterspsychiatrie und Pflegeheimen
  • Fallbezogener Unterstützungsbedarf (vor Ort und digital)
  • Vereinheitlichung von Abläufen, Standards und Prozessen
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Teilprojekte

Im ersten Teilprojekt (TP1) werden Mitarbeitende der drei Settings über ein System aus internen Multiplikator*innen und begleitenden Expert*innen entsprechend den Empfehlungen insb. aus der Nationalen Demenzstrategie geschult.

  • Die Kompetenzen der Mitarbeitenden aller Bereiche und Qualifikationsstufen im Umgang mit Menschen mit einer Demenzerkrankung werden erweitert
  • Die Kompetenzerweiterung erfolgt angepasst an die Situation und die Bedürfnisse in der jeweiligen Institution
  • Die Kompetenzerweiterung bezieht Strukturen und Prozesse ein und ist damit auf Nachhaltigkeit ausgelegt

Zugangswege

Die Vermeidung komplizierter Verläufe bei Menschen mit Demenz ist entscheidend, um nicht indizierte Spitaleintritte sowie überstürzte Einweisungen in Alters- und Pflegeheime zu verhindern.

Dazu braucht es einen niederschwelligen Zugang zu Fachexpertise sowie die notwendige Kompetenz im Umgang mit Menschen mit Demenz – und zwar in allen drei relevanten Versorgungsbereichen: Alterspsychiatrie, Alters- und Pflegeheime sowie Spitex.

Technische Hilfsmittel

Zusätzlich gewinnt der Einsatz technischer Hilfsmittel, wie kontaktlose oder tragbare Sensoren, zunehmend an Bedeutung. Solche Technologien ermöglichen unter anderem:

  • die Messung von Schlafverhalten und Aktivität,
  • die Erfassung des Aufenthaltsortes (z. B. bei Weglauftendenzen),
  • die frühzeitige Erkennung von Risiken wie Stürzen.

Diese Sensoren unterstützen pflegende Personen in ihrer fürsorgerischen Aufgabe und können zur Vermeidung unerwünschter Ereignisse beitragen – bei gleichzeitiger Entlastung im Pflegealltag.

Haltung im Umgang von Menschen mit Demenz

Gezielte Wissensvermittlung und Haltungsschulung im Umgang von Menschen mit Demenz an sogenannte Multiplikator*innen in den jeweiligen Einrichtungen ist ein Schlüsselelement von DeKoMo.

Kompetenzerweiterung bei betreuenden Personen – unterstützt durch technische Hilfsmittel – sowie der Zugang zu fallspezifischer Expertise sind für alle Versorgungssettings zentral.

Diese Massnahmen tragen messbar zur Reduktion komplizierter Krankheitsverläufe bei und stärken nachhaltig die Qualität der Versorgung von Menschen mit Demenz.

Auswirkungen

Die Auswirkungen einer Demenzerkrankung gehen weit über kognitive Einschränkungen hinaus und haben bedeutende Konsequenzen für die Betreuung und Pflege.

Menschen mit Demenz haben ein erhöhtes Risiko für körperliche Erkrankungen wie Dehydrierung und Infektionen. Dies ist häufig auf bestehende Komorbiditäten wie Diabetes mellitus Typ 2 oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen zurückzuführen.

Ein zentrales Problem stellt die eingeschränkte Kommunikationsfähigkeit der Betroffenen dar. Dadurch wird es sowohl für Angehörige als auch für Fachpersonen erschwert, den Gesundheitszustand korrekt einzuschätzen. Körperliche Beschwerden können oft nicht klar geäußert werden, was das Risiko erhöht, dass sie unentdeckt bleiben. Das rechtzeitige Erkennen solcher Beschwerden ist jedoch wesentlich – insbesondere, um mögliche Ursachen für sogenannte BPSD (behaviorale und psychische Symptome der Demenz) zu identifizieren. Eine frühzeitige Intervention kann Krankenhausaufenthalte vermeiden und die Lebensqualität der Betroffenen deutlich verbessern.

Im Rahmen eines Projekts wurden drei zentrale Handlungsfelder identifiziert, um bestehende Versorgungslücken gezielt zu schliessen:

Kompetenzaufbau:
Schulungsbedarf bei Fachpersonen, um Menschen mit Demenz besser versorgen zu können.

Vernetzung von Schnittstellen:
Stärkere Zusammenarbeit zwischen Spitex, Alterspsychiatrie sowie Alters- und Pflegeheimen für eine koordinierte Versorgung.

Fallbezogener Unterstützungsbedarf:
Einfacher Zugang zu Fachwissen – aufsuchende oder digitale Unterstützung zur individuellen Beratung und Begleitung von Fachpersonen im Umgang von Menschen mit Demenz.

News

Hier finden Sie unseren aktuellen Projekt Flyer zum Herunterladen.

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Netzwerk

Unser Netzwerk in den Kantonen Bern und Zürich wird lokal aufgebaut und besteht jeweils aus einer Alterspsychiatrie, Alters- und Pflegeheimen sowie lokalen Spitex-Betrieben. Gemeinsam begleiten diese Netzwerke den Gesundheitspfad von Menschen mit Demenz.

Bei Bedarf steht den Netzwerken fallbezogene fachliche Expertise zur Verfügung – mit dem Ziel, den betroffenen Menschen und ihrem Umfeld eine möglichst hohe Autonomie zu ermöglichen und die Versorgung im vertrauten Umfeld zu stärken.

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Vision DeKoMo

DeKoMo schafft bis 2028 ein Modell für ein nachhaltiges, regionales und settingübergreifendes Netzwerk, das durch gezielte Massnahmen das Risiko von komplizierten Krankheitsverläufen und vermeidbare Settingwechsel bei Menschen mit Demenz vermindert.

Dieses Netzwerk:

  • Verbindet Alterspsychiatrien, Alters- und Pflegeheime und Spitex-Organisationen in den Kantonen Bern und Zürich durch gemeinsame Standards, regelmässigen und fallbezogenen Austausch und digitales Monitoring.
  • Befähigt Fachpersonen im Umgang mit Menschen mit Demenz und der Beratung ihrer Angehörigen durch praxisnahe Kompetenzentwicklung und evidenzbasierte und konkrete Handlungsempfehlungen.
  • Nutzt Technologien und Assessmentinstrumente für ein kontinuierliches, settingsübergreifendes Monitoring, um kritische Situationen frühzeitig zu erkennen und vorzubeugen.
  • Schafft durch nachgewiesene Wirkung und Kosteneffizienz mit standardisierten Prozessen die Grundlage für eine Zertifizierung und dauerhafte Finanzierung und schweizweite Ausweitung.
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